Die Hexenverbrennung am Fasnetdienstag zählt zu den ältesten Traditionen der „Irschinger Fasnet“.
Aus alten Zeitungsberichten geht hervor, dass diese bereits vor dem 2. Weltkrieg stattfand und nach der Idee von Rudolf Klingel als Brauchtum von der KG Fledermaus weitergeführt wurde.
Jedes Jahr aufs Neue wird die Oberhexe in mühevoller Handarbeit von fleißigen Helfern und Helferinnen „aufgebaut“. Ein stabiles Gerüst sorgt für den Unterbau, während viele Meter Stoff zu einem Hexengewand vernäht werden, um dieses am Ende mit Unmengen an Stroh auszukleiden.
Symbolisch wird die imposante Oberhexe vom altehrwürdigen Femengericht, bestehend aus Oberrichter, Henker und Schöffen, zum Brennen verurteilt, um ihren „schändlichen Taten“ den Garaus zu machen und dem damit einhergehenden Frühling den Weg zu ebnen.
In der Neuzeit wird die Hexe durch die Kadetten der hohen Femengerichtsbarkeit auf ihrem letzten Weg zum Scheiterhaufen begleitet, um dort ihr tragisches Ende zu nehmen.
Der Fasnetdienstag steht also seit jeher im Zeichen der Närrinnen und Narren und darüber hinaus auch im Zeichen der langen Tradition der KG Fledermaus.
In der Vergangenheit war dieser Tag fest in den Händen der Hexen und Hexeriche, die mit ihrem Umzug durch die Straßen von Ersischo in allen Gaststätten Einkehr fanden – stets begleitet vom Musikverein, der den Hexenumzug und die darauffolgende Hexenverbrennung musikalisch umrahmte.
Mittlerweile findet der „letzte Gang“ der Oberhexe ihren Weg von der Turn- und Festhalle bis zur Dorfmitte, ebenfalls mit ihrem Gefolge aus Hexen und Hexeriche, dem Musikverein und etlichen „Schaulustigen“, die dem Spektakel frönen.
Die Hexenverbrennung markiert traditionell den vorletzten Programmpunkt einer jeden Fasnetskampagne und mündet sozusagen direkt in den Kehrausball. Dort findet dann die Entthronisation des amtierenden Prinzenpaares statt, mit der die laufende Kampagne dann besiegelt wird.