Der Ersinger Fasnetsumzug ist weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Wie Präsident Dirk Steiner, sein Stellvertreter Dominik Kern und Umzugsleiter Robin Brenk seitens der Karnevalsgesellschaft Fledermaus berichten, sind über 60 Gruppen aktiv dabei. Je nach Witterung säumen bis zu 20.000 Zuschauer den Straßenrand an der zweieinhalb Kilometer langen Umzugsstrecke durch den Ort. Manche Ereignisse in den vergangenen Jahren hätten die Faschingsgesellschaft herausgefordert, noch mehr für die Sicherheit der Akteure, der Zuschauer und der Anliegerbereiche zu tun. Deshalb habe man für den großen Faschingsumzug am 3. März ein besonderes Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Gemeinde Kämpfelbach ausgearbeitet.
Verbot von Spirituosen
Jetzt stellten Steiner, Kern und Brenk die geplanten Maßnahmen der Öffentlichkeit vor. Zahlreiche interessierte Anlieger der Umzugsstrecke und Gemeinderatsmitglieder sind dazu in den Sitzungssaal des Bürgerhauses gekommen. Auch Bürgermeister Udo Kleiner hatte einige Informationen über die Verhandlungen mit der Polizei. Bei einer abschließenden Besprechung aller Beteiligten Ende dieses Monats könnte, wie Kleiner sagte, ein im Enzkreis beispielgebendes Sicherheitskonzept für solche Großveranstaltungen stehen. Der Gemeinderat habe bereits im Herbst vergangenen Jahres eine Polizeiverordnung beschlossen. Deren Kern besteht aus einem Verbot von Branntwein und branntweinhaltigen Getränken (Spirituosenverbot) auf öffentlich zugänglichen Flächen am Faschingssonntag.
Wie Präsident Steiner und seine Kollegen ausführen, hat die KG Fledermaus erstmals 30 Sicherheitskräfte eines renommierten privaten Anbieters angeheuert. Sie werden an den Zugängen zum Umzugsareal und an bekannten Brennpunkten das Geschehen überwachen. Die Polizei wird als Konsequenz aus den bisherigen Erfahrungen mit etwa 40 Einsatzkräften vor Ort sein. Sie ist nach der Polizeiverordnung auch berechtigt, etwaigen branntweintrinkenden Umzugsbesuchern die Schnaps- und Wodkaflaschen wegzunehmen und den Inhalt zu vernichten.
An kritischen Stellen entlang der Umzugsstrecke (wie „Uff de Brück“ oder im breiteren Bereich der Langen Straße) werden stabile Absperrgitter Zuschauer und Umzug getrennt halten. Es wird mehr Toilettenhäuschen und Mülltonnen geben. Nach dem Umzug werden zwei Kehrmaschinen für die Beseitigung des Mülls sorgen, damit auch eine schnelle Freigabe des Verkehrs möglich ist. Wie Steiner berichtet, investiert die KG rund 25.000 Euro in die Maßnahmen. Allein der Ordnungsdienst kostet 5000 Euro und die Absperrgitter weitere 3000 Euro. Aufgrund dieser enormen Kosten wird der Eintrittspreis für den Umzug von bisher 2,50 Euro auf drei Euro pro Person erhöht.
Rückfragen per E-Mail an Umzugsleiter Robin Brenk (umzugleiter@kg-fledermaus.de) oder auf Anrufbeantworter mit der Telefonnummer (07231) 5694413.
Autor: Manfred Schott